TAIWA Style QinNa
Die Geschichte des QinNa (ChinNa)
Oder, seit wann gibt es QinNa ?
Die Geschichte und damit auch die Kampfkünste Chinas sind weit über 4000 Jahre alt.
Als vor rund 1500 Jahren durch den indischen Mönch Batuo das Shaolin Kloster in der Provinz Henan gegründet wurde, war der Grundstein für dieses System gelegt.
Als rund 500 Jahre später ein indischer Mönch mit Namen Bodhidharma nach China kam und sich am Shaolin Kloster niederließ, führte dieser Mönch, nachdem er 9 Jahre in einer Höhle am Song Gebirge meditiert hatte, den Chan Buddhismus in China ein. Er brachte den Mönchen ein Trainings- und Fitnessprogramm mit.
Das Shaolin – QinNa wurde nach und nach in allen 1500 – 2000 chinesischen Kampfkünsten des Quanfa als Selbstverteidigungsteil mit eingebaut. Es besteht aus rund 200 Techniken, welche aber in den rund 700 – 1000 chinesischen Schulen nur teilweise unterrichtet werden.
QinNa heißt: „Qin“ zwingen und „Na“ kontrollieren. Ausgeprochen wird es „Chin`na“.
Das QinNa wird in 5 Komponenten eingeteilt. Cuogo, Verrenkung der Knochen durch Hebel. Fenjin, Greifen der Muskeln und Sehnen. Biqi, Versiegeln der Atemenergie. Dianmai, Versiegelung oder Stauung des Blutes. Dianxue, die Qi-Gefäße versiegeln (Meridiane) oder Druck auf Vitalpunkte (Naxue).
Die Techniken des QinNa sind: Na, (fassen, greifen) Ergreifen eines Armes oder Beines des Gegners. Chan, (einrollen) Ergreifen der gegnerischen Extremitäten mit beiden Händen um sie zu verdrehen. Bei, (rücken) das Verdrehen der gegnerischen Arme auf den Rücken. Ya, (drücken) das Drücken auf ein gegnerisches Gelenk. Deng, (Fußdrücken) Drücken mit dem Fuß auf die unteren Gliedmaßen des Gegners um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Suo, (verriegeln) Würgen des Gegners. Fen, (teilen) Teilen der Finger der gegnerischen Hand mit einem Griff. Kou, (haken) Zwicken und Reißen an der Nase oder Stechen in die Augen des Gegners. Tuo, (wickeln) das Erfassen und Verdrehen des gegnerischen Gelenkes. Dian, (Vitalpunktangriffe) Dianxue. Dianxue ist die kämpferische Methode des QinNa innerhalb der Systeme des Quanfa. Auch genannt die „Kunst der tödlichen Berührung“ oder die „Kunst des langsamen Todes“. Es werden die inneren Organe angegriffen indem man die Vitalpunkte angreift. Von den mehr als 700 durch Akupunktur bekannten Punkten können viele benutzt werden, um zu massieren (heilen) oder einen Gegner abzuwehren (Vitalpunktangriffe).
Als die chinesischen Kampfkünste nach Japan kamen, wurden sie aufgeteilt. Aus dem chinesischen Ringen wurde das Judo, aus dem QinNa wurde das Jiu-Jitsu und aus dem Faust- Fußkampf des Sanda entstand das Karate und später in den USA das Kickboxen.
Die Entstehung des „Taiwa Style QinNa“
Sprung in die Neuzeit:
Was man im Deutschen Selbstverteidigung nennt, ist in Japan unter Jiu Jitsu oder Ju Jutsu und in Korea unter Hapkido bekannt. Es gibt im Grunde in fast jedem Land einen Namen dafür.
Die Entstehung des „Taiwa Style QinNa“
Nach vielen Jahren der Ausbildung in verschiedenen Kampfkünsten und der Ausbildung am Shaolin Wu Shu Guan als Meisterschüler durch Shi DeYu, Mönch der 31. Generation Shaolin, Provinz Henan China, bekam der buddhistische Mönch Taiwa (Paul Taiwa Stanitzek) den Auftrag das Shaolin QinNa in Europa zu unterrichten. Auf Anraten von Shi DeYu änderte Taiwa den Namen auf „Taiwa Style QinNa“.
Das europäische QinNa war geboren.
Seither fließen in die Ausbildung des QinNa nicht nur die jahrhunderte alten Techniken aus China, sondern auch moderne Erkenntnisse aus verschiedenen anderen Kampfsportarten aller Welt mit ein.
Dadurch entwickelt sich diese Art der Selbstverteidigung ständig weiter, denn wir verzichten auf Wettkampf oder Show. Nach dem Grundsatz „nur eine funktionierende Technik beendet einen Kampf“, unterrichten wir Menschen in der Selbstverteidigung mit dem Ziel, dabei selber nicht zum Angreifer zu werden.
Zu dieser Art der Selbstverteidigung gehören viele Schlag- und Tritttechniken oder Techniken des Blockens / Wischens. Außerdem gehören Hebeltechniken, Würgetechniken und Ausweichtechniken dazu, welche in sinnvollen Kombinationen im Stand oder in der Bodenlage zu einer harten und effektiven Selbstverteidigung zusammengefügt werden.
Die Techniken im QinNa dienen dazu, einen Angreifer zu stoppen, zu überwältigen und damit schnell kampfunfähig zu machen und dadurch den Angriff zu beenden.
Im QinNa werden zur Verteidigung die Vitalpunkte (Nervendruckpunkte) angegriffen.
„Taiwa Style QinNa“ ist ein System von „heute“ mit den Wurzeln in China, welches sich ständig weiter entwickelt.
Diese Art der Selbstverteidigung eignet sich für Menschen ab ca. 16 Jahre bis ins hohe Alter, da keine besondere Sportlichkeit erforderlich ist, um damit zu beginnen.
Die Selbstverteidigung des Qin Na und Jiu Jitsu sind sehr ähnlich und werden bei uns im Training verbunden und in einem System geprüft, dem Taiwa-Style-QinNa.
Prüfungen und Ausbildung in Deutschland
Vorsitz Prüfungskommission TSQ International
Grandmaster und Prüfer TSQ Germany:
Sifu Frank Kyselka, 6. Dan QinNa
Sifu Dr. Rainer Schmidt, 2. Dan QinNa
Sifu Frank Köster, 1. Dan QinNa
Grandmaster und Prüfer, Leitung TSQ Belgien:
Mejin Johnny Vansimpsen, 10. Dan Tai Jitsu - Jiu Jitsu